Spaziergang durch das alte Wrocław

Data aktualizacji: 2016-10-18

Wir beginnen die Tour an der Statue des Johannes XXIII., die hier im Jahr 1968 aufgestellt wurde und eines der Symbole der Stadt ist. Papst Johannes XXIII., war derjenige, der die nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffene Ordnung anerkannte - die Polnische Kirchenverwaltung der westlichen und nördlichen Regionen.

Der Weg führt uns vorbei an der alten Burgkapelle des hl. Martins, deren Ursprünge aus dem 12. Jahrhundert stammen. Die Kapelle stand in unmittelbarer Nähe zum Herzogenschloss in Wrocław und wurde mehrmals umgebaut. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts trafen sich hier während der polnischen Gottesdienste die Mitglieder des Bundes der Polen in Deutschland unter dem „Znak Rodła“.

Auf dem Weg gibt es die wunderschöne Kreuzkirche, die am Ende des 14. Jahrhunderts gegründet wurde. Die einzigartige zweistöckige Kirche zum Heiligen Kreuz und hl. Bartholomäus, die im 19. Jahrhundert als Polnische Kirche bekannt war. Vor der Kirche steht eine Statue für hl. Johannes Nepomuk nach einem Projekt von J.J. Urbański us dem Jahr 1732.

Die ul. Katedralna führt uns zur Kathedrale des hl. Johannes des Täufers. Auf dem Weg dort hin gehen wir an den Renaissance-Häusern vorbei. Haus Nr. 11 ist der ehemalige Sufraganów-Palast (heute Sitz des Erzbischofs) und der ehemalige Bischofspalast von Wrocław (heute Sitz der Päpstlichen Fakultät des Priesterseminars).

Einen Besuch wert sind auch die an der Oder gelegenen „Bischofsgärten“. Durch ein beeindruckendes Portikus mit romanischen und renaissancistischen Architekturelementen gelangen wir in den Dom. Die Ursprünge des Gebäudes stammen aus der Mitte des 10. Jahrhunderts. Die heutige, emporragende Form der Kathedrale stammt aus dem 14. Jahrhundert. Im Frühjahr 1945 wurde der Dom zerstört, aber dank des Aufwands der Architekten und Eigentümer erstrahlt sie im alten Glanz. Heute können wir in der Kathedrale eine prächtige Kanzel und Reliefs von J.J. Urbański, einen Flügelaltar von Veit Stoß, das Gnadenbild der Muttergottes, exquisite Glasmalerei, die nach dem Projekt von Krystyna und Stanisław Pękalski erstellt wurden, bewundern. An der Ostseite der Kathedrale befinden sich die barocken Kapellen der hl. Elizabeth und Corpus Christi, sowie die gotische Kapelle mit dem Sarkophag des Bischofs Przecław aus Pogorzela. Vom Turm der Kathedrale kann man das herrliche Panorama der Stadt Wrocław bewundern.

Nach dem Verlassen der Kathedrale besichtigen wir die älteste Kirche des hl. Ägidius und das Museum der Erzdiözese mit hervorragenden Sammlungen, das älteste Gotteshaus der Muse in Wrocław mit ägyptischen Mumien, etruskischen Amphoren und Kunstsammlungen aus Schlesien.

Jetzt können wir in der Nähe von Blumen und Grünem des Botanischen Gartens der Universität Wrocław, einer wunderbare Enklave der Natur, die im Jahre 1811 erstellt wurde, entspannen. Auch hier verführt das Naturkundemuseums mit seinen Sammlungen und einem originalem Walskelett die Naturliebhaber.

Anschließend gehen wir in Richtung Piaskowa-Insel, neben der Kirche des hl. Peter und hl. Paul, und betreten die Tumski-Brücke. Vor uns befindet sich das mächtigesBauwerk der gotischen Kirche der Jungfrau Maria.

Der Weg führt am Oderufer entlang - am Boulevard P. Włostowic und S. Kulczyński. Wir entdecken die Oderinseln, auf denen vor 1000 Jahren Wrocław errichtet wurde. Mithilfe der kleinen Brücken und Stege gehen wir über die Bielarska-Insel (Vorderbleiche) hinweg und erreichen die Młyńska-Insel (Mühleninsel) mit der ältesten, mehr als 600 Jahre alten, Mühle „Maria“. Über die Młyński-Brücken gelangen wir zurück auf die Piaskowa-Insel und besuchen die Kirche Unserer Lieben Frau mit einem Votivbild von der Glorreichen Heiligen Mutter. Dieses Bild hatte einen langen Weg, von Marianpol in Wolhynien bis nach Wrocław zurückzulegen. Die Kapelle neben der Kirche beherbergt die Seelsorge für behinderte  Menschen und die einzige Krippe in der Stadt, die man das ganze Jahr über besichtigen kann.

Jetzt richten wir unsere Schritte Richtung Süden neben der Universitätsbibliothek „Auf dem Sand“ und der orthodoxen Kirche des Hl. Kyrills, Methods und Anna. Nachdem wir die Piaskowa-Brücke überquert haben, gehen wir Richtung Westen am Boulevard X. Dunikowski entlang, wo sich ein Denkmal zu Ehren der in den östlichen Gebieten getöteten Menschen befindet. Wir gehen an den Gebäuden der Kunstakademie vorbei und gelangen auf einen Aussichtspunkt der ehemaligen Verteidigungsbastion, der heute die Polnische Höhe genannt wird. Von dort kann man ein großes Panorama der Dominsel (Ostrów Tumski) und der Piaskowa-Insel genießen. Am Fuß des Hügels befindet sich die Gondelbucht, die Überbleibsel des ehemaligen Wassergrabens, und direkt daneben ist das Nationalmuseum und die Rotunde mit dem Panorama von Racławice, das 1946 von Iwów nach Wrocław überführt und für die Öffentlichkeit 1985 geöffnet wurde. Neben der Rotunde steht das Denkmal der Verfassung vom 3. Mai und das Denkmal für die Opfer des Massakers von Katyń. Der Spaziergang durch den Słowacki-Park führt uns zum Denkmal von J. Słowacki, und zu im Land einzigartigen Objekten. die einen Besuch wert sind: das Architekturmuseum und das Museum für Post und Telekommunikation.

Von der al. J. Słowackiego gehen wir Richtung Westen. Vor uns steht ein massiver Block - die Kirche des hl. Wojciech mit einer barocke Kapelle des hl. Czesław - ein Dominikaner, Gründer der schlesischen Provinz der Dominikaner, Verteidiger der Stadt Wrocław während des mongolischen Sturms im Jahre 1241 und Schutzpatron der Stadt.

Unser Weg führt nun zur über die ul. Piaskowa, am Neumarkt (Nowy Targ) vorbei, einem der ältesten Handelsplätze in Wrocław, zur ul. J.E. Purkyniego und ferner zur ul. W. Kraińskiego. Wir gehen an Fragmenten der erhaltenen Stadtmauer und der einzigen Verteidigungsbastion vorbei und erreichen die Markthalle. Das Gebäude von 1907 hat eine interessante Stahlbetonkonstruktion, die auf parabolischen Bögen gestützt wird. Durch die ul. Świętego Ducha gelangen wir zum „Cypel Książęcy”, ein kleines Gebiet, das auf dem linken Flussufer liegt und das im Besitz der Herzögen der Stadt lag, die im 13. Jahrhundert hier zahlreiche Klöster und eine neue herzogliche Burg errichteten.

Auf dem gegenwärtigen pl. Nankiera kann man die schon vor der mongolischen Invasion gebaute Kirche des hl. Jakobs (heute des hl. Vincents) besuchen. Dies sollte die Nekropole der Wrocławer Piasten werden, hier  trug man allerdings nur den Körper des Herzogen Heinrich des Frommen nach seiner Niederlage bei Legnica zu Grabe. Heute beherbergt sie die Kathedrale der griechisch-katholischen Kirche. Direkt daneben befindet sich das ehemalige Klaressen-Kloster (jetzt Ursulinen-Kloster) der Stiftung von Prinzessin Anne, die Witwe von Heinrich II. der Fromme.

Wir gehen die schmale Ossoliński-Gasse zwischen den Gebäuden des Ursulinen-Klosters und der  Ossoliński-Nationalbibliothek entlang und erreichen die ul. Grodzka. Die Ossoliński-Sammlungen kamen 1946 von Lwów nach Wrocław und wurden im ehemaligen Kloster der Kreuzherren mit dem Roten Stern untergebracht. Seit 1811 war die Kirche der Sitz des Gymnasium des hl. Matthias, das unter anderem von Jan Dzierżoń und Józef Elsner absolviert wurde. Heute gehören die Sammlungen zu den größten im Land und neben einer reichen Sammlung von alten Drucken, Handschriften und polnischer Literatur beherbergt sie auch Grafiken, Miniaturen, Siegel, Karten und Münzen.

Wir gehen über einen kleinen Platz neben der Fakultät für Pharmazie der Medizinischen Universität in Richtung des ehemaligen Jesuitenkollegs, heute das Hauptgebäude der Universität Breslau. Auf dem Weg kommen wir an der barocken Namen-Jesu-Kirche mit herrlichen Fresken von F.A. Scheffler und einer Pieta, die eine Kopie von Michelangelos Skulptur im Vatikan ist, vorbei. Neben der Kirche befinten sich die Pforten des ehemaligen Kollegs sowie der Eingang zur Universitätsverwaltung und der ehemaligen Apotheke, jetzt gleich neben einem gemütlichen Universitätsklub mit herrlichen Fresken. Wir gehen durch das Kaisertor und vorbei an der Statue des Fechters (Szermierz), die im Jahr 1904 nach einem Projekt von H. Lederer erstellt wurde. Anschließend gelangen wir durch das reich verzierte Portal in das Hauptgebäude der Universität. Die Treppe ist mit prächtigen Fresken von F.A. Scheffler von 1734 dekoriert, die eine Apotheose der schlesischen Länder sind. Auf der ersten Etage befindet sich der repräsentativste Saal der Universität – die barocke Aula Leopoldina. Die atemberaubenden, reichen Skulpturen, die Stuckatur und die illusionistische Malereien sind das Werk von F.J. Mangoldt (Skulptur), J.Ch. Handke (Fresken) und I.A. Provisore (Stuckatur). Nach dem wir die Aula Leopoldina verlassen haben, können wir auf den Mathematischen Turm gehen. Dort erstreckt sich ein herrliches Panorama der Stadt.

Vor dem Verlassen der Universität empfiehlt es sich den sog. Rektor-Korridor zu durchschreiten, wo Tafeln an die Namen der Nobelpreisträger, der Professoren der Universität Lwów, die 1941 getötet wurden, der ehemaligen Rektoren und Leiter der Abteilung für Slawische Sprachen, Wojciech Cybulski und Władysław Nehring, erinnern.

Im Erdgeschoss sollte man sich das Oratorium Marianum ansehen - die ehemalige Kapellenhalle, die im 19. Jahrhundert eine Musikhalle war, und wo Konzerte von Liszt, Henryk Wieniawski und vielen anderen stattfanden.

Man kann auch nicht am Saal von Roman Longshamps de Berier vorbeigehen, der sich auf der gegenüberliegenden Seite des Vestibüls befindet. Dort wird die Ausstellung über die 300-jährige Geschichte (1702-2002) des Jesuitenkollegs und der Universität präsentiert.

Nachdem wir das Gebäude der Universität verlassen haben, gehen wir über einen Platz, auf dem sich die Statuen der vier Jahreszeiten befinden, und durch die ul. Więzienna , in der es ein Stadtgefängnis aus dem 14. Jahrhundert mit einem interessanten Hof (heute Institut für Ethnologie PAN) gibt. Anschließend betreten wir die ul. Kotlarska.

Nachdem wir die ul. Odrzańska überquert haben, gehen wir in die ul. Malarska, biegen links ab in die ul. Kiełbaśnicza und dann nochmal links in die ul. Jatki. Hier präsentieren sich die im 14. Jahrhundert entstandenen Fleischbänke. Hier wurde qualitativ minderwertigeres Fleisch verkauft, in der Regel Ziegenfleisch und Geflügel. Am Eingang sehen wir ein Denkmal für Schlachttiere, das auf Initiative des Stadtrates in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts erstellt wurde. Man sieht: eine Ziege, ein Schwein, eine Ente, eine Gans und einen Hahn, der ein wenig höher steht und die gesamte Farm bewacht. Heute befinden sich hier kleine Galerien der Wrocławer Künstler und Kunstläden. Wir gehen weiter die ul. Odrzańska in Richtung Süden entlang. Auf der rechten Seite steht die große Basilika der hl. Elizabeth. Dies ist eine Pfarrkirchen aus der mittelalterlichen Stadt. Nach einem Brand Mitte der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde sie wiederaufgebaut. Sie beherbergt einen großen gotischen Innenraum mit Grabsteinen und Epitaphen der Wrocławer Patrizier. Der Kirchturm ist 91 Meter hoch und hat 365 Stufen. Von der Aussichtsplattform kann man das Panorama der Stadt genießen. Vor der Kirche steht das Denkmal von D. Bonhoeffer - ein evangelischer Theologe und Antifaschist, der in einem Konzentrationslager 1945 getötet wurde. Der alte Friedhof war von einer Gruppe gotischen Häusern umschlossen, die den Altaristen gehörten (von der ul. Odrzańska bis zur ul. Mikołaja. Gegenwärtig gibt es hier nur zwei Häuser: das kleinere Bürgerhaus „Hänsel“, auch als Haus des Kupferstechers bekannt, in dem sich das Studio des Künstlers Eugeniusz Get-Stankiewicz befand, und das größere Bürgerhaus „Gretel“, das der Sitz der Gesellschaft der Freunde von Wrocław ist. Beide Häuser sind mit einer Bogenarkade und einer lateinischen Inschrift Mors Ianua Vitae (Tod - Tor des Lebens) verbunden.

Wir gehen durch die ul. Mikołaja Richtung Westen und erreichen die breite Umgehungsstraße – die ul. Nowy Świat. Nachdem wir die Kreuzung passieren, biegen wir rechts ab, gehen an neuen Gebäuden vorbei und erreichen das alte Arsenal. Die Anfänge dieses Renaissance-Gebäudes stammen aus dem 1459 Jahre. Es ist das älteste Gebäude seiner Art in diesem Teil von Europa. Heute befinden sich zwei Abteilungen des Stadtmuseums darin: das Militärmuseum und das Archäologische Museum. Es empfiehlt sich hier zu bleiben und die Innenräume, Sammlungen und  den herrlichen Innenhof zu besichtigen.

Wir gehen weiter die ul. Mikołaja entlang Richtung Westen. Auf der rechten Seite gibt es die Kathedrale der Geburt der seligen Jungfrau Maria, eine ehemalige Kirche der hl. Barbara, jetzt die Kathedrale der orthodoxen Diözese Wrocław-Szczecin.

Von der ul. Św. Antoniego gehen wir durch das Tor (rechts) in den Hof, wo in den Jahren 1827/1828 die Synagoge Zum Weißen Storch gegründet wurde.

Wir passieren den pl. Bohaterów Getta und gelangen auf die ul. Krupnicza. Auf der linken Seite gibt es ein neo-gotisches Gebäude der Universitätsbibliothek – jetzt gehen wir die ul. Kazimierza Wielkiego Richtung Osten entlang. Auf der rechten Seite gehen wir an der Kirche der Göttlichen Vorsehung vorbei, der ehemaligen Hofkirche, heute Sitz des Bistums Wrocław der lutherischen Kirche.

Anschließend laufen wir am ehemaligen Königspalast vorbei, dem sog. Fri­de­ri­zi­a­nischen Palast, in dem sich heute die Ausstellungsräume des Städtischen Museums befinden. Wir biegen rechts auf die schmale ul. Św. Dorothy ab, die nach Süden führt, und besuchen die Kirche der hl. Stanisław, Wacław und Dorota. Dieser prachtvolle gotische Tempel fasziniert mit seiner Größe und der Barockausstattung aus dem frühen 18. Jahrhundert. Er ist wirklich sehenswert.

Wir gehen die ul. Świdnicka entlang, vorbei am Gebäude „Monopol” aus den Jahren 1891-1892, das älteste Kaufhaus in Wrocław. Vor uns steht die Niederschlesische Oper, deren Anfänge aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammen. Das Gebäude wurde nach einem Projekt von K.F. Langhans entworfen und mehrmals umgebaut. Am 8. September 1945 fand hier die erste Nachkriegs-Opervorführung statt -  Stanisław Moniuszkos „Halka“.

Wir gehen an der Oper vorbei und erreichen die Altstadtpromenade. Im Hintergrund, umgeben von vielem Grün, steht das im September 1989 enthüllte Denkmal für die Opfer des Stalinismus. Auf der gegenüberliegenden Seite sehen wir die gotische Kirche des Corpus Christi. Es ist das einzig erhalten Gebäude des Johanniterordens. Sie betrieben hier ein Krankenhaus. Neben der Kirche befindet sich ein kleines klassisches Gebäude der Wache, das im frühen 18. Jahrhundert errichtet wurde.

Wenn wir die ul. Świdnicka entlang gehen, erreichen wir eine Kreuzung mit der ul. Podwale. Dort steht das Kaufhaus „Renoma“, das in den späten 20er Jahren des 20. Jahrhunderts entstand, mit einer für damalige Zeiten enormen Einzelhandelsfläche. Gegenüber befindet sich das Kaufhaus „Podwale“, das im Jahre 1897 errichtet wurde.

Wir gehen über die Kreuzung Richtung Osten, an der „Pogodynka“ vorbei, (die die aktuelle Wetterlage zeigt, Wetterstation) und dann über den pl. Kopernika, um das im späten 19. Jahrhundert gebaute Puppentheater (ehemals eine Handelsvereinigung) zu erreichen.

Wir biegen links ab und gelangen über den pl. Teatralny  zurück zur ul. Świdnicka. Wir gehen durch die Unterführung unter der ul. Kazimierza Wielkiego in Richtung Rynek. Gleich hinter der Treppe zur Unterführung auf der rechten Seite ist ein Denkmal eines „Zwergs“, das hier aufgestellt wurde, um an die Bewegung der Orangen Alternative zu gedenken. Über die Fußgängerzone auf der ul. Świdnicka gelangen wir auf den Rynek.

Im Vordergrund befindet sich die wunderschöne Ostfassade  des Rathauses mit einem einzigartigen Treppengiebel und Renaissance-Erkern auf der Südseite. Vor dem Rathaus gibt es ein Symbol des mittelalterlichen Rechts: die Rekonstruktion eines Stein-Prangers aus dem Jahr 1492. Diese Seite wird als Grünes Zuckerrohr bezeichnet, hier wurden die Urteile der Gerichte – der Gemeindebank -  angekündigt und häufig auch vollzogen.

Am Kaufhaus „Phönix“ biegen wir in die ul. Kurzy Targ ab und betreten die ul. Szewska. Vor uns befindet sich die wunderschöne, während des Kriegs schwer beschädigte, Magdalenenkirche, die jetzt die Kathedrale der polnisch-katholischen Kirche und ein Ort hervorragender Konzerte des Festival von Oratorien und Kantaten „Wratislavia Cantans“ ist. Es lohnt sich, die Innenräume und die Überbleibsel der alten Ausstattung anzusehen und einen Spaziergang rund um die Kirche zu machen, um sehr interessante Epitaphien und Gedenkskulpturen zu sehen. Vom Hotel „Maria Magdalena“ aus können wir ein romanisches Portal bewundern, das hier im Jahr 1526 montiert wurde.

Wir gehen durch die ul. Łaciarska und betreten die ul. Wita Stwosza. Nach ca. 200 m biegen wir links ab und erreichen den Rynek. Gleich links begrüßt uns das Bürgerhaus „Zum Goldenen Hund“.

Wir sind nun wieder am Pranger und gehen zum südlichen Bereich des Ryneks. Hier sehen wir eine wunderbare, reich geschnitzte Fassade des Rathauses. Es lohnt sich eine der ältesten Bars in Europa zu besuchen – den „Schweidnitzer Keller“, und dann beim Denkmal von Aleksander Fredro halt zu machen. Dieses Denkmal kam von Lwów nach Wrocław und fand 1956 vor dem Rathaus seinen Platz. Das Innere des Rathauses ist einen Besuch wert, denn hier gibt es ausgestellte Sammlungen des Stadtmuseums, auch werden hier großartige Sonderausstellungen zur europäischen Kunst organisiert. Dieser Bereich des Ryneks ist die Seite der „Goldenen Pokale“, die nach den zahlreichen Weinkellern und Restaurants so benannt wurde. In der Vergangenheit wurde hier mit Fisch gehandelt. Vor dem Eingang zum Rathaus gibt es eine Mosaik aus Pflastersteinen, die das Wappen der Stadt Wrocław  darstellt.

Unser Weg führt zum Tor der Sieben Räder. Nachdem wir durch das Tor gegangen sind, betreten wir die ul. Psie Budy. Diese schmale Gasse wurde in Gänze rekonstruiert und fängt die Atmosphäre der mittelalterlichen Stadt wunderbar auf. Ein kurzer Spaziergang durch diese Gasse wird uns von der Hektik der Stadt erlösen.

Wir erreichen die ul. Ruska – einst befanden sich hier zahlreiche Gasthöfe, in denen sie die aus dem Osten kommenden Händler aufhielten, später bekannte Kaufhäuser und Fabriken einer Bekleidungsindustrie. Heute ist es die Straße der Banken und reichen Läden. Der Weg führt uns nun durch die Bogengänge und anschließend zurück zum Salzplatz. In diesem Bereich locken uns Restaurants und Pubs. Wir gehen die ul. Rzeźnicza entlang. Nach etwa 200 m betreten wir die ul. Św. Mikołaja. Wir biegen noch einmal rechts ab und gelangen zum Rynek.

Hier beenden wir unsere Reise durch das alte Wrocław.

Autor: Bronislaw Zathey

Zdjecie Redakcja www.wroclaw.pl

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